«Volksblatt»: Herr Zwiefelhofer, wann wurde der Business Angels Club Liechtenstein gegründet und was ist das konkrete Ziel?
Thomas Zwiefelhofer: Der Business Angels Club Liechtenstein (BACL) wurde als liechtensteinischer Verein Anfang Oktober 2017 gegründet. Die Vorarbeiten liefen aber schon länger. Der Verein verfolgt im Wesentlichen drei Ziele: erstens die Förderung eines attraktiven Unternehmensgründungsumfelds in Liechtenstein und der Region, zweitens die Ermöglichung eines zusätzlichen Zugangs zu Kapital und Know-how für Start-ups und Wachstumsunternehmen aus Liechtenstein und der Region, und schliesslich die Präsentation von interessanten Investitionsmöglichkeiten für unsere Mitglieder. Ausserdem gehört wie bei jedem Verein auch der gegenseitige Austausch unter den Mitgliedern, im Sinne von Networking und Erfahrungsaustausch, dazu.
Man hört immer wieder, dass die Start-up-Szene in Liechtenstein boomt. Wozu sind Business Angels dann eigentlich noch nötig?
Ein Wirtschaftsstandort wie Liechtenstein funktioniert wie ein Ökosystem: es braucht viele verschiedene Faktoren und Akteure, damit es zu einem fruchtbaren Gedeihen von Unternehmen kommt. Junge oder kleine Unternehmen brauchen für ihr weiteres Wachstum gute Rahmenbedingungen, wozu eben nicht nur eine gute und grössenverträgliche Regulierung, tiefe Steuern und kurze Wege, sondern auch genügend Kapital und Know-how gehören. Vor allem der strukturierte Zugang zu finanziellen Mitteln ist in einer frühen Unternehmensphase aber oft genau das Thema, wo es Probleme gibt. Hierzu wollen wir einen Lösungsbeitrag leisten.
Das Kapital fehlt? Das ist hierzulande nur schwer vorstellbar. Liegt es wirklich nur am Geld?