SCHAAN - Wenn von Frauen und ihren Bedürfnissen die Rede ist, geht oftmals vergessen, dass es sich hierbei nicht um eine homogene Masse von Geschlechtsgenossinnen handelt. Anlässlich des Weltfrauentages erzählen 10 Frauen auf Volksblatt.li von ihren vielfältigen Wünschen und Sorgen. Franziska Wanger fühlt sich in Liechtenstein in der Gesellschaft gut aufgehoben, wünscht sich aber, dass Land und Leute noch ein bisschen offener werden.
"Volksblatt": Was sind für Sie in der aktuellen Gesellschaft Liechtensteins die drängendsten Probleme?
Franziska Wanger: Grosse Probleme sehe ich in der aktuellen Gesellschaft Liechtensteins nicht unbedingt. In der letzten Zeit beschäftigt mich aber immer wieder, dass das Stimmvolk manchmal eine ablehnende Haltung gegenüber Veränderungen hat. Ich selbst finde es zwar auch wichtig, dass man Traditionen und Werte schätzt und pflegt, doch das Volk sollte auch offen für Neues sein. Wir dürfen als Land nicht stehenbleiben, sondern müssen weiterkommen. Als Frau fühle ich mich in dieser Gesellschaft sehr wohl. Da sehe ich momentan keinen Handlungsbedarf. Wir sind definitiv auf dem richtigen Weg was die Gleichberechtigung betrifft. Meiner Meinung nach ist das wichtigste in dieser Thematik, dass die Leute die Gleichberechtigung mit gesundem Menschenverstand bewerten und nichts erzwingen wollen. Auch wenn dieser Prozess etwas Zeit in Anspruch nimmt, müssen wir die Entwicklung einfach "geschehen lassen".