VADUZ - Die Freude an ihrem Job ist ihr anzusehen und sie strahlt bei ihren Ausführungen über Arbeit, Kunst und Kultur. Ein Gespräch mit Kerstin Appel, der kaufmännischen Leiterin des Kunstmuseums Liechtenstein.
«Volksblatt»: Frau Appel, Sie machten vor rund eineinhalb Jahren einen Parkettwechsel – von der Aus-sen- und Kulturpolitik in ein Museum. Ein richtiger Schritt?
Kerstin Appel: Absolut. Ich möchte die Arbeit für die Regierung nicht missen, das waren unglaublich prägende 15 Jahre in meinem Leben. Ich konnte viel lernen und – was mir wichtig ist – hatte grosse Freude an meiner Arbeit. Aber nach 15 Jahren beim Staat fühlte ich mich bereit für eine neue Herausforderung. Der Wechsel ins Kunstmuseum hat sich dann schön ergeben und ich habe den Schritt auch nicht bereut – ich arbeite in einem wunderbaren Team und liebe meine Arbeit sehr.
Sie haben aber damals auch quasi die Seiten gewechselt – von einer Art Aufsichtsrolle zur operativen Geschäftsführung
Ich habe bereits während meiner Zeit als Mitarbeiterin bei der Regierung mit dem Kunstmuseum zusammengearbeitet. Die Zeit im Ministerium kommt mir nun bei meiner jetzigen Arbeit im Kunstmuseum natürlich zugute, da ich die Verwaltungsstrukturen kenne. Mit dieser Erfahrung und meiner Ausbildung denke ich, dass ich das Team des Museums gut ergänze.
Wie kamen Sie eigentlich zur Kultur?
Meine Eltern waren immer grosse Kulturliebhaber und somit hat die Kultur auch mein Leben seit meiner Kindheit stark geprägt. Nach meinem Jus-Studium in Innsbruck stand ich vor der Entscheidung: Ein Master in Rechtswissenschaften oder ein Master in Kunstmanagement? Ich habe mich damals für Zweiteres entschieden: Eine richtige und wegweisende Entscheidung. Ich bin daher nach London gegangen, um dort Kunstmanagement zu studieren.