Zurzeit ist eine heftige Diskussion wegen Transplantationen im Gange. Sieht man die Sache aber aus Sicht der Patienten, ist es sehr deprimierend. Da wird ein Organ, das ihm das Leben retten würde, ihm einfach aus juristischen Gründen verweigert. Es wäre grundsätzlich gerecht, Organverweigerer auf die Liste jener zu setzen, die keine Organe erhalten werden, wenn sie es nötig hätten, und ebenfalls jene Angehörigen, die die Entnahme nicht befürworten. Mir wurde vor Jahren in St. Gallen ein Anlasser montiert. Auf dem OP-Tisch sagte ich dem Chirurgen, falls es schiefgehen würde, könnten sie mich ausschlachten. Der Arzt grinste und hob den Daumen.
Aber es gibt Menschen, die wollen unbedingt unversehrt in das Feuer, oder den Würmern vorgesetzt werden. Denen ist doch egal, ob da eine Niere oder sonst was fehlt. Im alten Ägypten wurden hochrangige Personen einbalsamiert, damit sie später wiederauferstehen können. Aber auch da wurden ihnen alle inneren Weichteile entnommen.
Mich frierts, unversehrt könnte man sich heute in den USA tiefgefrieren lassen, um sich dann in 100 oder 1000 Jahren wieder auftauen zu lassen und weiterzuleben. Wer das glaubt und viel Geld dafür hinblättert, glaubt auch, dass die Erde eine Scheibe ist.
Sigmund Elkuch, St. Florinsgasse 18, Vaduz