Es gibt viele Wege, mit einem Virus wie Covid-19 umzugehen. Die Art und Weise, wie es die meisten Staaten Europas, auch Liechtenstein, getan haben, war die falsche. Das wissen wir heute definitiv. Ein Blick auf das viel geschasste Schweden zeigt klar auf: So muss man mit solchen Situationen umgehen. Es stimmt schon, auch Schweden hat und hatte Todesopfer zu beklagen. Genau gesagt, umgelegt auf die Bevölkerungszahlen fast genau so viele wie Deutschland.
Nur mit einem gewaltigen Unterschied: Schweden hat es ohne Masken, ohne Lockdowns und ohne geschlossene Kultur- und Gastronomiebetriebe geschafft. Und sich damit, bei gleichem Ergebnis, milliardenschwere Schäden erspart, von den weit geringeren psychischen Belastungen der Bevölkerung, speziell der Kinder, gar nicht zu reden. Es wird Zeit, dass unsere Politik anerkennt, dass wir während zwei Jahren auf dem Holzweg gegangen sind. Gut, unserer war weniger breit als der von Österreich und Deutschland, die die nächsten Jahrzehnte an ihren Fehlleistungen zu knacken haben werden.
Vorarlberg hat seinen Schuldenberg von 100 Millionen Euro innerhalb von zwei Coronajahren aufgrund der «Massnahmen» auf 600 Millionen Euro anwachsen lassen.
Wir sollten uns heute neidlos, aber respektvoll vor den Schweden verneigen, ihr System adaptieren und uns besser auf kommende Pandemien vorbereiten. Ich weiss, die Politik gibt ihre Fehler ungern zu, eigentlich so gut wie nie. Damit kommt aber eine alte Volksweisheit auch nicht zum Tragen, die besagt, dass man aus Fehlern lernt. Wir sollten lernen.
Norman Wille, Auring 9, Vaduz