Was Sie im Leserbrief vom 19. Dezember geschildert haben, musste ich in ähnlicher Weise erleben. Vor circa 7 Wochen stürzte ich in der wenig frequentierten Kreuzung Matschils-, Runkelsstrasse, Am Sunnaberg und St. Mamertenweg. Ich lag hilflos auf der Strasse. Mein erster Gedanke, so, das wars. Ich befürchtete, dass ich einen Oberschenkelhalsbruch erlitten hatte. Ein Lichtblick am Horizont. Es näherte sich ein Velofahrer. Aber oh Schreck, er fuhr knapp an mir vorbei, scheinbar ohne mich zu bemerken. Ich war schockiert und konnte ihm nicht einmal etwas hinterher rufen. Da liegt eine betagte Frau hilflos auf der Strasse und der fährt einfach an ihr vorbei. Dass sie zu dieser Jahreszeit nicht auf der Strasse am Beerensuchen war, war wohl offensichtlich.
Wie verroht unsere Gesellschaft doch ist, fuhr mir durch den Kopf. Gleichzeitig kam mir das Gleichnis vom Samariter in den Sinn. Also liebe Frau Jäger, schon vor über 2000 Jahren gab es herzlose Menschen. Mit letzter Kraftanstrengung konnte ich mich hochrappeln. Zum Glück hatte ich ausser Prellungen und Schürfungen keine weiteren Verletzungen. Ich hoffe, dass der betreffende Radfahrer diese Zeilen liest.
Hermy Geissmann, Matschilsstrasse 20, Triesen