Es ist kaum zu glauben, im Vaduzer Gemeinderat sitzen acht Frauen und fünf Männer. Zur Liegenschaft «Mühle» fällt ihnen aber nur der Abbruch ein – die Ultima Ratio für jedes Bauwerk. Der Rückkommens-antrag zweier Rätinnen wurde abgelehnt und selbst da musste mindesten noch eine Frau dagegen gestimmt haben. Wo bleiben die weiblichen Werte der Kreativität, Sanftmut und Intuition?
Einen Park, nach dem niemand fragt, möchte man anlegen. Dieser wird die Idylle im einstigen Mühleholz des vorigen Jahrhunderts auch nicht wiederbringen.
Warum kann nicht Mut zum Nichtstun gefasst werden? Dafür gibt es gerade dort viele Beispiele. Gegenüber steht ein wunderschönes, altes Holzhaus. Es stand lange leer. Jetzt ist es eine Stromtankstelle. Nochmals gegenüber, etwas nördlich davon, ist aus einer Benzintankstelle ein Imbissrestaurant geworden. Ein paar Meter südlich gibt es eine Bar, deren Räumlichkeit Teil der damaligen Falknisgarage war und wieder gegenüber ist aus einem Wohnhaus ein Restaurant geworden. Die Beispiele zeigen, langziehende Prozesse bringen ohne Zwang nutzbringende Lösungen. Es gilt wachsam kreativ zu bleiben und die Zeit wirken zu lassen. Ein abgerissenes Gebäude kann aber keinen Nutzen bringen.
Johann Ott, Untere Pradafant 5, Vaduz