Ich lebe seit 21 Jahren in Liechtenstein und fühle mich hier rundum wohl! Ich bin bestens integriert, arbeite und zahle Steuern, engagiere mich ehrenamtlich, ich backe Kuchen für Schule, Musikverein und Fussballclub und nehme an (Vereins-)Festen jeglicher Art teil. Meine drei Kinder sind in Vaduz geboren, besuchen liechtensteinische Schulen und Vereine und sprechen Liechtensteiner Dialekt. Mich betreffen somit alle Themen rund um Politik, Wirtschaft und Soziales – egal ob Schulreform, Krankenkassenprämien oder Altersvorsorge. Deshalb würde ich gerne auf Gemeinde- und Landesebene mitreden, mitplanen, mitbestimmen.
Aber ich bin Ausländerin. In Deutschland geboren und aufgewachsen spreche ich nicht Liechtensteiner sondern «Augschburger» Dialekt. Ich habe dort Familie und viele Verwandte und Freunde, pflege das Grab meiner Eltern und bin nach wie vor an meinem Geburtsland interessiert. Das ist kein «Gefühlsdusel», wie es Andre Bloch in seinem Leserbrief vom 21. Februar nennt, sondern ein Stück Heimat, das ich nicht «völlig emotionslos den Flammen eines zünftigen Funkens übergebe». Nicht übergeben kann, denn das bin ich: in Deutschland verwurzelt und auch in Liechtenstein beheimatet – Bürgerin zweier Staaten.
Ich würde mich sehr über die doppelte Staatsbürgerschaft freuen!
Agnes Listemann
Runkelstrasse 30, Triesen