Lärmbelästigung
Da sitzt man gemütlich beim Kaffee, setzt die Tasse zum Trinken an und da knallt es plötzlich mehrmals, dass einem die Tasse fast aus der Hand fällt. Nein, kein Massen-Verkehrsunfall vor der Haustüre. Mehrere sehr laute Böllerschüsse, weil jemand heiratet. Wir, meine Frau und ich, ja auch unser Hund wünschen allen Brautpaaren alles gute für die Zukunft. Aber nicht so. Es wird geböllert, wenn ein in Liechtenstein wohnender Ausländer in seinem Geburtsland den «Nationalfeiertag» feiert. Wenn einer einen runden Geburtstag feiert, u. s. w. Am besten wird das ganze noch zusätzlich untermalt gegen Abend, wenn es dunkel ist, mit einem tollen böllernden Feuerwerk. Jeden stört es, aber keiner beschwert sich. Randalieren aber ein paar Jugendliche, so hagelt es Beschwerden oder Leserbriefe, ach ja und bringt wieder einen Aufmacher in den Medien. Beides ist ruhestörender Lärm, wird aber mit zwei verschiedenen Massen gemessen. Wenn jeder, der Geburtstag feiert oder heiratet hier im Land, dieses mit Böllerschüssen und/oder Feuerwerk noch zusätzlich kundtun muss, dann stelle ich mir die Frage, wozu man bei besonderen Anlässen wie Grossveranstaltungen entsprechende Genehmigungen einholen muss. Wenn das weiterhin ohne entsprechende Unterbindung Mode macht, dann erleben wir ein «Böllerschussreiches-Jahr» bei Geburt, bei Taufe, bestandener Prüfung, beim neuen Auto, bei Totenfeiern
u. s. w. Dann mach ich mit Erfolg einen Handel mit Oropax auf. Das Böllern ist keine Tradition wie zu Silvester oder zum landeseigenen Nationalfeiertag. Das ist eine Unmode und ruhestörender Lärm, den wir als Einwohner nicht einfach nur hinnehmen sollten.
Udo Meesters
Hofistrasse 42, Triesenberg