Sozialsystem
Zum Bericht in den Landeszeitungen vom 21. Juli 2016.
Zur Vorgeschichte: Ein Italiener hat während einem Jahr das Sozialsystem Liechtensteins ausgenutzt. Zu Hilfe kamen ihm dabei fehlende Absprachen zwischen dem Amt für Volkswirtschaft (AWV) und dem Amt für Soziale Dienste (ASD).
Die Geschichte liest sich amüsant und doch birgt sie eine gewisse Ernsthaftigkeit.
Zur Ernsthaftigkeit: Ich finde es unglaublich, dass es immer noch möglich ist, Behörden über ein Jahr lang hinters Licht zu führen. Im Gerichtsprotokoll heisst es u. a.: «... obwohl die als Zeugen geladenen Mitarbeiter der Ämter bezüglich der Zahlungen (beim Angeklagten) nachgefragt und ihn darauf hingewiesen hatten, sind die Antworten jeweils negativ ausgefallen ...»
Damit beim Beschuldigten überhaupt nachgefragt wurde, muss den Behörden ein Verdacht vorgelegen haben. Dem Angeklagten dann so stümperhaft zu glauben, das zeugt von hoher Unprofessionalität! Ein Tipp fürs nächste Mal: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Der Ausdruck «Staatsmühlen mahlen langsam» hat hier sicher seine volle Berechtigung.
Wie viele derartige oder ähnliche Leichen sind noch im Keller?
Wolfgang Risch,
An der Halde 40, Triesen