300 Jahre Liechtenstein
300 Jahre sind bereits um,
seit sie vereint zum Fürstentum.
Das Ober- und das Unterland
verbindet ein gar starkes Band.
Doch nicht genug der schönen Worte,
das Band muss sichtbar sein vor Orte.
Ein Denkmal braucht
das kleine Land, viel Sinn
wird wohl darin erkannt.
Die Köpfe rauchen,
was kann es wohl sein?
Was soll zieren die Heimat
am Rhein?
Von hängenden Brücken
ist die Rede,
dies führt jedoch zu
mancher Fehde.
Ein Volk, entzweit durch
Geld und Macht,
durch Zwistigkeit, Zerwürfnis, Zwietracht.
So kann das nicht enden,
beschliessen sie weise,
der Brückenrat macht eine Reise.
Sie wandern auf Bergen,
Tälern und Hügeln,
der Gedanke an Lösung soll
sie beflügeln.
Die Odyssee nimmt ihren Anfang,
führt den Rat durchs wilde Pakistan.
Zu den Ufern des Flusses,
Hunza genannt,
zur Brücke, als solche kaum
wird erkannt.
Wo Menschen einander
voll Sehnsucht sehen
am anderen Ufer des
Flusses stehen.
Die Mittel beschränkt,
die Brücke marod,
Bei Überquerung droht der Tod.
Not tut die Brücke für
diese Menschen.
Das, was wir wollen, auch
sie sich wünschen.
Der Rat zur Einsicht kommt
und spricht,
die Brücke im Wald, die
bauen wir nicht.
Statt Brücken zu bauen,
bloss um zu ehren,
baut sie, wo der Mensch sie
nicht kann entbehren.
So sprach der weise, grosse Rat,
der Brückenzank aus dem Lichte trat.
Lernt Brücken der Menschlichkeit zu schlagen,
das Herz am rechten Fleck
zu tragen.
Zu schätzen den Reichtum
der grünen Natur,
der Wunderwelt von Wald und Flur.
Setzt euch ein Denkmal,
das Herzen erhellt,
so bleibt ihr für immer die
Helden der Nachwelt.
Jeannette Maria Bühler,
Auslandsliechtensteinerin
in Las Palmas, Gran Canaria