Gebetsmühlenartig wird im Zuge der Jagdgesetzes-Revision eine generelle Schutzwald-Gefährdung vorgetragen und es wird die Schutzwaldfläche ausgeweitet. Ängste werden geschürt. Der Wildverbiss mit mangelnder Waldverjüngung sei der Grund. Das wird von der Politik nachgesprochen. Es wäre allerdings um einiges komplexer darzustellen und vor allem ganzheitlicher zu betrachten. Das alpine Schutzwald-Management wird stark von forsttechnischem Interventionsglauben überformt. Subventionen spielen dabei auch ihre Rolle. Die Vorteile der bio-automatischen Schutzwirkung der natürlichen Walddynamik wird bei Weitem nicht ausreichend erkannt. Die Schutzwirkung des Waldes ist in unbewirtschafteten Beständen mit liegendem starken Totholz besonders ausgeprägt vorhanden. Das wird nicht zur Kenntnis genommen, im Gegenteil, es wird nach Stürmen aufgeräumt. Der getätigte Waldbau ist Kubikmeter- und nicht wirkungsorientiert. Eine Neuausrichtung ist gefragt. Wald-Ökologie scheint nicht zum fachlichen Repertoire gewisser Förster zu gehören. Ist da etwas in der Ausbildung schief gelaufen?
Mario F. Broggi,
Kirchstrasse 11, Vaduz