Regierungschef Adrian Hasler wird nicht müde zu betonen, dass er und seine Partei, die FBP, alles Menschenmögliche unternommen hätten, die Causa Aurelia Frick im Guten zu regeln. Dass man mit der Regierungsrätin im Landtag so hart umgegangen sei, das habe sie sich mit ihrer renitenten Art selbst eingebrockt. «Sälber tschold!» Und einmal mehr führte er aus, als Regierungschef und überdies auch Finanzminister nicht über die Kompetenzen zu verfügen, ein Machtwort zu sprechen. «Sälber tschold...?» Eine gar einfache Rechtfertigungsstrategie für die gewählten Vorgehensweisen und Unterlassungen, frei nach dem Motto: Wir sind die Guten und die Andere ist – eben – «sälber tschold!» Und jetzt wird ein Schlussstrich gezogen und geschlossen positiv in die Zukunft geguckt. Etwas mehr selbstkritische Reflexion von allen politischen Playern über den Umgang miteinander in Konfliktsituationen wäre – wenigstens im Nachgang – dringend notwendig. Herr Regierungschef, lediglich einen Schlussstrich zu ziehen unter eine Unkultur in der persönlichen Auseinandersetzung, die lange vor dem 2. Juli 2019 Einzug gehalten hat, ist eine unzimperliche Verharmlosung der dieser Unkultur zugrunde liegenden Haltung.
Bewegung für politischen Anstand
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