In jedem Interview, jedem Statement, jedem Artikel betont der Vaduzer Bürgermeisterkandidat Frank Konrad, dass er im Gegensatz zu den anderen Kandidaten ein Unternehmer sei. Ich mag ihm sein Geschäft durchaus gönnen. Wenn er aber ernsthaft der Meinung ist, dass man seinen 6-Mann-Betrieb mit einer Gemeindeverwaltung mit 100 Angestellten vergleichen kann, ist er ziemlich auf dem Holzweg: Im Gegensatz zu seiner Firma muss die Gemeinde nicht gewinnorientiert sein, sie muss keine Konkurrenten übertrumpfen, dafür muss sie im starken Masse soziale Aspekte beachten. In einer Gemeinde sind definitiv andere Rahmenbedingungen zu beachten als in der freien Marktwirtschaft. Warum also ein Unternehmer am besten als Bürgermeister geeignet sein soll, ist mir unklar.
Ebenfalls betont F. Konrad bei jeder Gelegenheit, dass er ein «waschechter» Vaduzer sei: in Vaduz geboren, in Vaduz aufgewachsen, in Vaduz zur Schule, in Vaduz arbeitend usw. Wollen wir einen Bürgermeister, der anscheinend nicht über den eigenen Tellerrand hinausschauen kann und der nur für die «waschechten» Vaduzer da sein will, für alle anderen Einwohner aber nicht?
Philip Thöny,
Gemeinderatskandidat FBP,
Altenbach 15, Vaduz