Genauso wie es eine politische Entscheidung des IOC war, die olympischen Spiele nach Sotschi zu vergeben, ist es eine politische Entscheidung von Regierungschef Adrian Hasler, diese zu besuchen. Dabei geht es ihm selbstverständlich nicht nur darum, unsere Sportler anzufeuern («Volksblatt», 29. Januar 2014, S. 3) Mit seiner Anwesenheit will der Regierungschef politische Verlässlichkeit im Hinblick auf das geplante EFTA-Freihandelsabkommen mit Russland, Kasachstan und Weissrussland demonstrieren. Ungeachtet dessen, dass diese Länder nicht gerade als Vorreiter der Menschenrechte betrachtet werden können, stellt sich der Regierungschef hinter die wirtschaftlichen Interessen, welche dem Abkommen zugrunde liegen. Wie die Menschen in diesen Ländern behandelt werden, scheint ihm weniger wichtig zu sein. Angela Merkel meinte in ihrer letzten Regierungserklärung: «Im Zweifel handeln wir für den Menschen.» Meines Erachtens ist es an der Zeit, solche Selbstverständlichkeiten auch konsequent umzusetzen.
Robin Schädler,
Stadel 16c, Balzers