Wie das «Vaterland» kürzlich berichtete, trägt die öffentliche Hand zum Überleben des TAK in Schaan 2,6 Millionen Franken bei, d. h. für jeden einzelnen Theaterbesucher pro Spielsaison 96 Franken – Jahr für Jahr. Frage: Hat sich jemand darüber öffentlich aufgeregt? Hat jemand tags danach einen geharnischten Leserbrief geschrieben oder gar das Referendum ergriffen? Nein – und ich meine, es ist gut so. Zudem gibt es noch andere Beispiele genug, die ebenso grosszügig subventioniert sind – klaglos.
Wenn aber die Gemeinderäte des ganzen Landes für den Bau der Jubiläumsbrücke einmalig (!) 1,2 Millionen Franken investieren wollen,
d. h. umgerechnet 32 Franken pro Einwohner, was gerade mal einer Mahlzeit im Restaurant entspricht, dann wird entrüstet zur Attacke geblasen. Dass jetzt ein Referendum gegen die vergleichsweise bescheidene Hängebrücke ergriffen wird, hat nun doch – zumindest aus dieser finanziellen Sicht – eine geradezu umwerfende Logik. Auch wenn dieses Vorgehen demokratischen Regeln entspricht, finde ich es in diesem Fall äusserst kleinlich und unfair, vor allem all jenen gegenüber, die sich ehrlich um eine gute Idee bemüht und, wie ich meine, auch gefunden haben. Dass so was ausgerechnet aus Gemeinden des Oberlandes mit bestens gefüllter Kassa kommt, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Willy Marxer,
Schwarze Strasse 4, Eschen