Wahlen 2017
Durchschnittlich 67 848 Franken Kaufkraft haben die Liechtensteiner, pro Kopf. Das ist das 4,6-Fache des europäischen Mittels. So stand es in den Liechtensteiner Zeitungen. Unter Kaufkraft versteht man hier das für Konsumzwecke verfügbare Einkommen. Für knapp 68 000 Franken kann man sich eine Menge anschaffen jedes Jahr. Aber hoppla: In der Steuerstatistik steht, dass die Hälfte der Haushalte pro Jahr einen Erwerb von 94 400 Franken haben oder weniger. Haushalte! 45 Prozent der in Liechtenstein wohnhaften Personen sind verheiratet, bilden also normalerweise zusammen einen Haushalt. Wie viel von den 94 000 Franken ist in diesen Haushalten wohl für Konsumzwecke verfügbar? Wie passen die Zahlen zusammen?
Sie sind ein weiteres Dokument über die sehr ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen in Liechtenstein. Passend zu den Meldungen über die Anzahl Millionäre in Liechtenstein und dem Verkünden vom «Mehr Netto vom Brutto».
Ich freue mich – ehrlich! – für jeden, der reich ist; ich freue mich, dass es in Liechtenstein so viele Reiche gibt, solange sie ihre Verantwortung für den Mittelstand und die wenig Verdienenden wahrnehmen. Wenn der Reichtum von wenigen mit dem Sozialabbau für viele einhergeht, ist der Zustand höchst unerfreulich. Langfristig kann das nicht aufgehen.
Walter Kranz,
St. Luzistrasse 12, Vaduz
Landtagskandidat für die Freie Liste