Ein grosses Heim, modernes Design und die Einrichtung ganz fein. Repräsentativ muss es sein. «Wir lieben unsere Kinder sehr.» Ein, zwei auch drei Autos, Roller, Motorrad und E-Bikes müssen her. Mobil und flexibel sein ist mehr. «Wir lieben unsere Kinder sehr.» Workstation, Notebook, Tablet, Handy, Internet, WLAN, TV und vieles mehr. Digital vernetzt. Informiert sein gilt heute mehr. «Wir lieben unsere Kinder sehr.» Reisen, Ferien, Weekends, Action oder kurz ans Meer. Vielleicht geht noch ein wenig mehr? «Wir lieben unsere Kinder sehr.» Partys, Restaurants, Essen und auch Wein. In der modernen Gesellschaft sein. Das Ansehen steigt so mehr. «Wir lieben unsere Kinder sehr.» Das Bankkonto ist dann auch mal leer. Als Zweitverdiener muss der Partner her. Es gibt jetzt Kitas, das ist Klasse. Wer übernimmt die Spesen? Der Staat aus der Steuerkasse!
Einen Rundum-Wohlfühlservice geniessen die Kleinen, glücklich den lieben langen Tag, die Eltern so meinen. Besuch ist erlaubt, wenn man das mag. Ist das die Zukunft, die wir wollen? Ich kann nur mit den Augen rollen. Die Geister, die ich rief, darum dieser Leserbrief.
Weniger ist manchmal mehr … Denn: «Wir lieben unsere Kinder sehr.»
Adrian Kaiser,
Im Gapetsch 5, Schaan