Flüchtlingselend
Die griechische Regierung hat von den anderen EU-Staaten mehr Hilfe bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise gefordert. Migrationsminister Ioannis Mouzalas sagte, im Moment könnten 7000 Menschen umgesiedelt werden. Die EU-Staaten, die eigentlich zur Aufnahme verpflichtet seien, hätten aber nicht auf Anfragen geantwortet. Mouzalas kündigte daher für den September eine Reise in mehrere Länder der EU an, um darauf zu dringen, die Vereinbarungen einzuhalten.
Der EU-Ministerrat hatte im Herbst gegen den Widerstand mehrerer Staaten beschlossen, 160 000 Neuankömmlinge innerhalb von zwei Jahren zu verteilen, um Griechenland und Italien zu entlasten. Davon sind jedoch erst 4000 in andere Länder gebracht worden.
Im Moment leben in Griechenland Regierungsangaben zufolge knapp 60 000 Flüchtlinge. Dazu gehören 1200 Minderjährige, die ohne Begleitung eingereist seien.
Ausserdem sind nach offiziellen Angaben schätzungsweise 4000 Migranten untergetaucht. Sie seien nicht mehr aufzufinden, sagte Mouzalas. Fast alle der in Griechenland Ankommenden wollen in nordeuropäische Länder weiterreisen. Sie stecken aber in dem Land fest, weil viele Staaten entlang der Balkanroute ihre Grenzen geschlossen haben. Seit dem Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei vom 18. März stieg die Zahl der Asylgesuche in Griechenland stark an.
Es ist beschämend.
Quelle: «Zeit» Online.
Robert Allgäuer,
Schalunstrasse 17, Vaduz